Einsatz von Integrationshelfern an Schulen verbessern

Nach einer Veranstaltung des Behindertenpolitischen Netzwerkes im Januar mit betroffenen Eltern von behinderten Kindern nimmt sich die SPD-Ratsfraktion den geäußerten Sorgen und Anregungen beim Einsatz von Integrationshelfern an Dortmunder Schulen an.
Im Wesentlichen kritisieren die Eltern lange bzw. undurchschaubare Antragsverfahren und eine fehlende Qualifikation der Integrationshelfer.
Fachpolitiker der SPD-Fraktion haben deshalb kürzlich zu einem runden Tisch mit Schulaufsicht, Schulverwaltungsamt, Jugendamt und Sozialamt eingeladen und praktische Lösungen erarbeitet, die kurzfristig Abhilfe schaffen sollen. Es ist geplant einen entsprechenden Antrag in die in die Ratssitzung am 23.03.12 einzubringen. Dieses Vorgehen hat gestern in der gesamten SPD-Ratsfraktion Zustimmung gefunden.
„In Dortmund werden derzeit rund 300 Integrationshelfer an Schulen eingesetzt – bei weiter steigendem Bedarf. Dafür werden über 2 Mio. € aufgewendet. 4 Fachbereiche innerhalb der Stadtverwaltung sind mit dieser komplexen Thematik befasst, weil unterschiedliche Kostenträger zuständig sind. Je nach Hilfebedarf und Schulart unterscheiden sich die Antragsverfahren“, kann der Vorsitzende des Ausschusses für Kinder, Jugend und Familie, SPD-Ratsmitglied Friedhelm Sohn, die Kritik der Eltern gut verstehen. „Sie empfinden das Verfahren als bürokratisch und wenig bürgernah.“
Die SPD-Fraktion will deshalb die Antragstellung zukünftig an einer zentralen Stelle in der Verwaltung bündeln und die Antragsbearbeitung aus einer Hand sicherstellen, ohne dass die Eltern sich wie bisher mit verschiedenen städtischen Fachabteilungen auseinander setzen müssen.
Die Integrationshelfer sind bei freien Trägern beschäftigt. Von dort wird ihr Einsatz geplant und organisiert. Nach dem Wegfall des Zivildienstes wurde der Bundesfreiwilligendienst eingeführt. Aus diesem Bereich kommen nun überwiegend die jungen Menschen, die als Integrationshelfer eingesetzt werden.
„Der Begriff „Integrationshelfer“ suggeriert augenscheinlich eine besondere Qualifikation, obwohl das Profil identisch mit den Aufgaben der früheren „Zivis“ geblieben ist“ hat der Sozialausschussvorsitzende, SPD-Ratsmitglied Michael Taranczewski erkannt. „Natürlich haben diese jungen Menschen noch keine große Berufserfahrung und können schon deshalb nicht über eine spezielle Ausbildung im Umgang mit behinderten Kindern verfügen.
Wir halten eine besondere Qualifizierung der Schulbegleiter für erforderlich, damit sie auf die nicht einfache Aufgabe gut vorbereitet sind und betroffene Kinder, Eltern und die Helfer selbst zufriedener sein können.“ stellt Michael Taranczewski fest und möchte die Träger dieser Maßnahmen dabei gerne unterstützen.
Der gemeinsame Unterricht an allgemeinbildenden Schulen hat für die SPD-Fraktion seit vielen Jahren einen großen Stellenwert. Bis zur Umsetzung aller notwendigen Maßnahmen einer vollständigen Inklusion seien jedoch noch viele Schritte notwendig. Zunächst müsse der geplante Inklusionsplan der Landesregierung abgewartet werden um Maßnahmen für Dortmund zu entwickeln.
Es werde die große Herausforderung der nächsten Jahre sein, in Dortmund sowohl für behinderte als nichtbehinderte Menschen gleichberechtigte Lebens- und Umfeld-Bedingungen zu schaffen sind sich die SPD-Fraktionsmitglieder einig.
„Deshalb sollte man in Zukunft besser von „Schulbegleiterinnen und Schulbegleitern“ sprechen, stellt die Schulausschussvorsitzende Gabi Schnittker fest. Damit wäre die tatsächliche Aufgabe besser beschrieben, die sich auf praktische Hilfen im Schulalltag beschränkt.