SPD-Fraktion stellt klar : Sozialticket bleibt in Dortmund über 2010 erhalten

Völlig überrascht nimmt die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Dortmund in diesen Tagen Pressemeldungen wahr, nach denen das Sozialticket in Dortmund über den zweijährigen Modellversuch, der bis 02/10 befristet ist, nicht weiter angeboten werden soll.
„Wir wissen nicht, wie diese Meldung zu Stande gekommen ist.
Selbstverständlich soll es in Dortmund auch über Februar 2010 hinaus ein vergünstigtes Sozialticket geben.
Dann ist der Modellversuch nämlich auszuwerten und die Rahmenbedingungen für das Sozialticket neu zu gestalten“., stellt SPD-Fraktionsvorsitzender Ernst Prüsse klar.
Denkbar wäre für die SPD-Fraktion z.B. eine Preiserhöhung auf 27,50 Euro mit entsprechenden jährlichen Steigerungsraten analog VRR-Tarifen.
„Am liebsten wäre der SPD in Dortmund, wenn der VRR ein verbundweites bzw. die Landesregierung ein landesweites Sozialticket zu einheitlichen Bedingungen initiieren würde.
Leider scheitert das im Moment noch an der CDU-Mehrheiten im Landtag und in der VRR-Verbandsversammlung.
Solange hängt der Bezug des Tickets leider davon ab, wo man wohnt, und man bekommt es zu völlig unterschiedlichen Konditionen.“, wirbt SPD-Unterbezirksvorsitzender Franz-Josef Drabig für ein einheitliches Sozialticket für alle Betroffenen.
Mit der Einführung eines Sozialtickets in Dortmund ab Februar 2008 hatte die SPD einen Meilenstein in der Sozialpolitik gesetzt.
Es bedeutet Mobilität für sozialschwache Menschen in unserer Stadt für ganz kleines Geld.
Mit einem Preis von nur 15 Euro steht das Sozialticket einem Personenkreis von ca. 60.000 Menschen zur Verfügung und sucht seines Gleichen.
Alle anderen Sozialtickets in anderen Städten sind erheblich teurer
(z.B. Köln : 28,40 Euro, Kassel : 48,00 Euro, Mainz : 50,00 Euro).
Die Dortmunder Lösung auf der Grundlage einer Kooperation mit DSW21 war nötig geworden, weil weder das Land NRW noch der VRR bis heute bereit sind,
ein einheitliches Sozialticket in NRW bzw. im Tarifgebiet einzuführen.
Beide lassen die Kommunen auf den entstehenden Kosten sitzen, allein für Dortmund werden im Modellzeitraum bis 2010 über 10 Mio Euro Kosten anfallen.
Hinsichtlich der Zukunft des Dortmunder Sozialtickets wird auf das Kommunalwahlprogramm der SPD-Dortmund für die Kommunalwahl 2009 verwiesen.
Darin spricht sich die SPD Dortmund eindeutig für eine landesweite Ausdehnung des Sozialtickets aus :
"Die Einführung des Sozialtickets hat 2008 gezeigt, dass ein hoher Bedarf besteht, möglichst preisgünstig mobil zu sein.
Die Stadt Dortmund kann allein die Kosten nicht stemmen.
Wir setzen uns deshalb dafür ein, dass in ganz Nordrhein-Westfalen, zumindest aber im gesamten Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), das Sozialticket nach dem Dortmunder Modell eingeführt wird und den Städten und Gemeinden die Möglichkeit eröffnet, ein derartig verbilligtes Ticket anzubieten.
Aufgrund der Mehrheit von der CDU im VRR ist uns eine solche Möglichkeit derzeit nicht gegeben.
Neben unserem Ziel, landesweit diese Mehrheitsverhältnisse zu ändern, werden wir weiterhin darauf drängen, ein solches Ticket in der Region Rhein-Ruhr und damit auch in Dortmund ein- bzw. fortführen zu können."