SPD plädiert: Kein Fraktionszwang in Brunnenfrage. Über Geschmack lässt sich nicht streiten.

Die SPD-Fraktion stellt zum Streit über das Verfahren zum Brunnen „Auszeit“ fest:
Unbestritten ist, dass bei Kunst die Meinungen auseinander gehen (sollen). Deshalb ist es für die SPD-Fraktion selbstverständlich und nur konsequent, die Entscheidung im Rat jedem einzelnen Ratsmitglied zu überlassen und die sonst übliche Fraktionsdisziplin aufzuheben.
„Damit kann jede und jeder nach eigener Einschätzung und eigenem Geschmack abstimmen und das Ergebnis der gewählten Repräsentanten gibt ein Stimmungsbildung unserer Dortmunder Bürgerschaft wieder“ zeigt sich Fraktionsvorsitzender Ernst Prüsse von dem beabsichtigten Vorschlag an den Oberbügermeister überzeugt.
In jedem einzelnen Fachausschuss persönliche Bewertungen für den Brunnen von „schön“ bis „nicht schön“ oder „provinziell“ bis „zeitlos“ zu diskutieren , geht auch Bürgermeisterin Birgit Jörder (Kulturausschussvorsitzende) zu weit. „Das hätte zwar für zwei Wochen einen schönen öffentlichen Meinungsstreit über Geschmacksfragen bedeutet, mir ist es aber wichtiger, möglichst wenig persönliche Gefühle zu verletzen und die gute Absicht der Reinoldigilde nicht verunglimpfen zu lassen.“
Ausschussentscheidungen seien ohnehin nur Empfehlungen an den Rat und haben keinen bindenden Charakter. Deshalb war es auch für den Planungssprecher der Fraktion, Helmut Harnisch, nur folgerichtig, ausschließlich im Rat zu entscheiden und auf ein Votum im AUSW zu verzichten. „Bei Geschmacksfragen hat der Rat schon häufiger sehr gut daran getan, seine Mitglieder frei von Vorgaben abstimmen zu lassen“ meint Helmut Harnisch und erinnert daran, dass dies bei der bunten Glasfassade des Rathauses mit dem Stadtwappen der Fall gewesen war, über die es zuvor lange Diskussionen gegeben hatte.
Der Rat werde sich nicht vor einer Entscheidung drücken, sondern die Entscheidung nächste Woche werde ein repräsentatives, ernst zu nehmendes Ergebnis sein.