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01.12.2022

SPD-Ratsfraktion im Dialog mit dem Polizeipräsidenten

 Goosmann, Dirk
Dirk Goosmann

Der Polizeipräsident Gregor Lange war zu Gast bei der SPD-Ratsfraktion und hat zur Sicherheitslage in Dortmund berichtet. Während die Gesamtzahl der Vergehen in Dortmund seit Jahren stetig rückläufig ist, ist die Anzahl der Straftaten im Bereich der Innenstadt signifikant gestiegen. Insbesondere Raubdelikte nehmen hier zu. Bei den Tätern handelt es sich um eine Gruppe sehr junger Menschen und es ist zu beobachten, dass die Hemmschwelle für Übergriffe sinkt.

 

Dirk Goosmann, ordnungspolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion: „Diese Entwicklung ist nicht hinnehmbar. Es gilt, den Kontrolldruck in der Innenstadt hoch zu halten und Intensivtäter zu identifizieren. Hier ist die strategische Fahndung eines der Mittel der Polizei, um zielgenau zu kontrollieren. Es gilt, alle Möglichkeiten des Rechtsstaates auszuschöpfen und konsequent gegen die Täter vorzugehen. Wir wollen keine Verdrängung der Szene, sondern die Zerschlagung krimineller Strukturen“.

 

Der Gesamteindruck der Umgebung am Hauptbahnhof, der Stadt- und Landesbibliothek und im Umfeld des RWE-Towers schadet derzeit dem Image der Stadt. Daher ist es erforderlich, verstärkt für mehr subjektive Sicherheit zu sorgen. Die Kampstraße ist ein weiterer Brennpunkt. Durch die schwierige Baustellensituation und viele Leerstände findet hier derzeit keine soziale Kontrolle statt. Mittlerweile zeigen Festnahmen und hohe Präsenz von Polizei und Ordnungsamt vor Ort erste Wirkung. Es besteht eine gute Zusammenarbeit zwischen den Akteur*innen in der City, der Stadt Dortmund, Handel, Gewerbe, Anwohner*innen und der Sicherheitsdienste. In der Weihnachtszeit wird hier die mobile Videobeobachtung verstärkt eingesetzt. Darüber hinaus ist der Einsatz der Dortmund-Guides als Ansprechpartner*innen für die Besucher*innen der Weihnachtsstadt geplant.

 

Die Lage in der Nordstadt ist aus Sicht der Polizei schwierig. Auch hier sinkt insgesamt die Anzahl der Straftaten durch das konsequente Einschreiten der Ordnungskräfte, aber das verlorene Vertrauen durch den Tod des senegalesischen Jugendlichen bei einem Polizeieinsatz belastet die Situation. Dieses Vertrauen muss wiederhergestellt werden. Die Polizei hat verschiedene Maßnahmen auf den Weg gebracht und ist in den direkten Dialog mit der Bewohner*innen der Nordstadt eingestiegen.  

 

SPD-Ratsmitglied Anna Spaenhoff, Vorsitzende des Ausschuss für Kinder, Jugend und Familie, sieht die Situation als eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. „Die fehlenden Angebote und sozialen Kontakte für Kinder und Jugendliche in den vergangenen zwei Jahren haben tiefe Spuren hinterlassen. Es ist dringend erforderlich, einerseits die Gewaltprävention an Schulen und die Jugendförderung soweit zu stärken, um Ursachen für Verhalten zu ermitteln und gegenzusteuern und andrerseits die Angebotsstruktur für Freizeitaktivitäten nach der Pandemie in den Blick zu nehmen. Dies ist eine riesige Herausforderung für die Netzwerke der Jugendhilfe.“

 

„Wir werden keine populistischen Forderungen stellen, sondern alles daran setzen, verlorenes Vertrauen in die Polizei wiederherzustellen. Dabei wäre es aus unserer Sicht wünschenswert, wenn wir mehr Beamte mit Migrationshintergrund bei der Polizei einstellen könnten“, ist das Fazit von Dirk Goosmann nach dem Gespräch der SPD-Ratsfraktion mit dem Dortmunder Polizeipräsidenten Gregor Lange.